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Großes Interesse an Webinar zu Konsumentenforschung und Nachhaltigkeit

29 April 2024

Am 19. März veranstaltete Blumenbüro Holland ein Webinar über die Ergebnisse der laufenden Konsumentenforschung in den größten europäischen Absatzmärkten. Unsere Untersuchungen zeigen, wie sich die Wahrnehmung von Blumen und Pflanzen und der ganzen Branche in Bezug auf Nachhaltigkeit entwickelt. Über 100 Produzent*innen, Händler*innen und andere Interessierte nahmen an dem Webinar teil. Sie erfuhren, dass die meisten Konsument*innen den nachhaltigen Auswirkungen von Blumen und Pflanzen neutral gegenüberstehen. Diese Zielgruppe möchten wir mit unserer Kommunikation besonders ansprechen. Die „Neutralen“ sind empfänglich für die positiven Schritte im Bereich Nachhaltigkeit.

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Sustainability

Nachhaltigkeit spielt ohne Frage eine zunehmend wichtige Rolle in der Konsumentenwahrnehmung von Branchen und Produkten. Um die Entwicklung zu verfolgen, untersuchen wir seit April 2023 monatlich die Wahrnehmung in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden.

In einer laufenden Online-Umfrage befragte das Marktforschungsunternehmen Kantar eine Gruppe von insgesamt fast 10.000 Personen. Eine erste große Gruppe wurde im April 2023 befragt. In den darauffolgenden Monaten wurden jeweils Gruppen von 600 Personen zwischen 18 und 70 Jahren angesprochen. Damit ist die Umfrage für jedes Land repräsentativ.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Die meisten Konsument*innen stehen der Zierpflanzenbranche in Bezug auf Nachhaltigkeit positiv oder neutral gegenüber.
  • Junge Menschen sind positiver eingestellt als ältere Menschen.
  • Niederländer stehen dem Blumensektor neutraler und kritischer gegenüber.
  • Deutsche, Franzosen und Briten sind etwas positiver eingestellt.
  • Der Pflanzensektor schneidet besser ab als der Blumensektor.
  • Die Zierpflanzenbranche wird in Bezug auf ihren Nachhaltigkeitsansatz immer noch als abwartend eingestuft.
  • Themen und Erwartungen unterscheiden sich von Land zu Land.
  • Vor allem jüngere Konsument*innen sind sich ihres eigenen Verhaltens bewusster.
  • In den sozialen Netzwerken überwiegen neutrale Nachrichten, aber auch negative Ansichten sind verbreitet.

Größte Gruppe neutral
Die wichtigste Fragestellung der Untersuchung lautete: Wie nehmen Konsument*innen die Branche in Bezug auf Nachhaltigkeit wahr? Die meisten Konsument*innen in den vier Ländern haben keine klare Meinung zu den Auswirkungen der Branche auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Seit der Basiserhebung im April 2023 hat sich die grundsätzliche Stimmung nicht wesentlich verändert.

  • Die größte Gruppe ist neutral, 53 Prozent in Bezug auf Blumen und 52 Prozent in Bezug auf Pflanzen.
  • Positiv eingestellt sind 42 Prozent bzw. 45 Prozent.
  • Negativ eingestellt sind 5 Prozent bzw. 3 Prozent der Befragten.
  • Junge Menschen sind positiver eingestellt als ältere Menschen, letztere sind eher neutral.

Neutral eingestellte Konsument*innen lassen sich bekanntlich beeinflussen. Nachhaltige Entwicklungen in der Zierpflanzenbranche und die diesbezügliche Kommunikation können vor allem in dieser Gruppe die Wahrnehmung positiv beeinflussen.

Möchten Sie mehr erfahren, beispielsweise über die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern? Weiterlesen.

  • 1. Unbeständiges Bild in den Niederlanden 
    In beiden Produktkategorien findet eine Wanderung zwischen der neutralen und der positiven Gruppe statt. Nimmt die Gruppe der Neutralen zu, sinkt die Zahl der Positiven und umgekehrt. Zwischen den Ländern sind deutliche Unterschiede erkennbar. Konsument*innen in den Niederlanden sind am wenigsten positiv eingestellt. Die Gruppe der Neutralen bleibt bei Weitem die größte. Die Stimmung beim Thema Blumen zeigt hier eine unbeständige Entwicklung. Das Meinungsbild zum Pflanzensektor ist stabiler und schwankt weniger stark.
  • 2. Positive Gruppe wächstIm Durchschnitt sehen die deutschen Konsument*innen die Blumenbranche im Vergleich zu April 2023 etwas positiver, während das Bild in der Pflanzenbranche stabil bleibt. Französische Konsument*innen sind relativ gesehen am positivsten eingestellt. Dort hat diese Gruppe sogar die Gruppe der „Neutralen“ überholt.
    In Großbritannien gibt es seit April 2023 eine positive Verschiebung in der Wahrnehmung der Konsument*innen sowohl bei Blumen als auch bei Pflanzen. In beiden Produktkategorien hat die Gruppe der Positiven seit November die der Neutralen überholt.
  • 3. Mehr Bewusstsein bei jüngeren Menschen
    Die Umfrage zeigt, dass sich die Wahrnehmung des Sektors zum Teil nicht schnell ändert. Die Branche wird in Bezug auf Nachhaltigkeit immer noch als abwartend eingeschätzt. In den Augen der Konsument*innen müssen alle Beteiligten der Lieferkette Verantwortung übernehmen. Vor allem in jüngeren Zielgruppen (18–44 Jahre) wächst das Bewusstsein, dass auch das eigene nachhaltige Verhalten einen positiven Effekt hat.
    Für niederländische Konsument*innen spielt vor allem die Verpackung eine große Rolle. In Frankreich ist der übermäßige Wasserverbrauch ein relevanteres Thema und Deutsche wünschen sich insbesondere Maßnahmen gegen den Einsatz von Pestiziden. Britische Konsument*innen nennen hingegen auch Blumen- und Pflanzenabfälle, Torf und Arbeitsbedingungen als wichtige Themen.
  • 4. Einstellung und Verhalten
    Nach wie vor scheinen nachhaltige Absichten und das tatsächliche Konsumentenverhalten oft noch weit auseinander zu liegen. Die am häufigsten genannten Hindernisse sind unzureichende Kenntnisse über Produkt, Herkunft und Umweltauswirkungen. Auch der höhere Preis hat oft einen entscheidenden Einfluss. Viele geben an, beim Kauf von Blumen, Zimmer- und Gartenpflanzen nicht auf Nachhaltigkeit zu achten. Der Kauf ist eine eher emotionale Angelegenheit – Konsument*innen wollen sich etwas Gutes tun.
  • 5. Soziale MedienNeben der monatlichen Erhebung durch Kantar wird seit Kurzem auch die Stimmung zu Nachhaltigkeitsthemen und zur Zierpflanzenbranche auf zahlreichen Social-Media-Kanälen beobachtet. Dieses so genannte Social Monitoring zeigt auch Trendthemen über einen längeren Zeitraum auf und sagt mehr über Quellen und kritische Konsument*innen aus. 
    Die ersten Ergebnisse des Social Monitoring in den Niederlanden (auch in den anderen Ländern wurde bereits damit begonnen) zeigen, dass neutrale Nachrichten dominieren, aber gleichzeitig auch eine negative Stimmung spürbar ist. Die meisten Beiträge und Reaktionen über Blumen und Pflanzen im letzten Monat bezogen sich auf den Einsatz von Pestiziden. Im Durchschnitt ist die Online-Reichweite von Beiträgen über Pestizide doppelt so hoch wie die anderer beliebter Themen wie Gewächshäuser, Emissionen, Treibhaus und Energie. 
    Insbesondere die Berichterstattung im März über hohe Konzentrationen im Wasser in der Blumenzwiebelregion in der Provinz Nordholland hat zu viel negativer Stimmung in den sozialen Medien geführt.  

Nochmals anschauen?
Möchten Sie das Webinar noch einmal ansehen? Das können Sie hier tun.

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Möchten Sie mehr erfahren?
Unsere Nachhaltigkeitsbeauftragte Anne van der Wal hilft Ihnen gern weiter: avanderwal@bloemenbureauholland.nl.