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Blumenbüro Holland präsentiert Verbraucherbefragung zur nachhaltigen Zierpflanzenzucht

08 November 2022

Immer noch Hindernisse für Konsumenten bei der Auswahl nachhaltiger Blumen und Pflanzen 

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Blumenbüro Holland präsentiert Verbraucherbefragung zur nachhaltigen Blumenzucht

Nachhaltigkeit ist für die meisten Verbraucher ein wichtiger Aspekt. Auch für Käufer von Zierpflanzenprodukten. Das Blumenbüro Holland hat dies in vier EU-Ländern untersucht. Fast 90 Prozent würden gerne Blumen und Pflanzen aus lokalem Anbau kaufen, mehr als ein Drittel von ihnen tut dies auch. Das Blumenbüro hat untersucht, warum. In der Zierpflanzenbranche wird schon viel für Nachhaltigkeit getan, aber dies ist den Verbrauchern noch nicht ausreichend bewusst. Für den Konsumenten soll „der Kauf von Blumen und Pflanzen vor allem Spaß machen und einfach bleiben“.

So sieht der Konsument Nachhaltigkeit
Das Marktforschungsunternehmen Kantar stellt in seinem Sustainability Index 2022 fest, dass 97 Prozent der Verbraucher einen nachhaltigen Lebensstil wünschen, aber nur 13 Prozent ihr eigenes Verhalten tatsächlich ändern. Auch bei Blumen und Pflanzen ist die Präferenz für eine nachhaltige Wahl offensichtlich. Allerdings stößt der Verbraucher dabei auf einige Hindernisse. Das Fehlen klarer Produktinformationen, die begrenzte Verfügbarkeit und der Preis scheinen die nachhaltige Kaufentscheidung zu behindern. Dies ist eine der Schlussfolgerungen einer Studie, die Kantar im Auftrag des Blumenbüro Holland im August in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Großbritannien durchgeführt hat. Dazu haben 4.820 Verbraucher im Alter zwischen 18 und 70 Jahren an einer umfangreichen Online-Umfrage teilgenommen.

Wissen teilen
Das Blumenbüro Holland sammelt Erkenntnisse über Verbraucherpräferenzen in seinen vier Kernländern (Niederlande, Frankreich, Deutschland und Großbritannien) und die Faktoren, die die Entscheidung für oder gegen den Kauf nachhaltiger Blumen und Pflanzen beeinflussen. Diese Erkenntnisse und das Wissen werden von der Marketing- und Vermarktungsorganisation mit den Erzeugern und Händlern geteilt, damit die vom Verbraucher empfundenen Barrieren gemeinsam abgebaut werden können und die Branche im Dialog mit der Gesellschaft bleibt.

Ein glücklich machendes Naturprodukt
Die Umfrage zeigt, dass ein Drittel (34 %) glaubt, dass die Zierpflanzenbranche einen positiven Einfluss auf die Verbesserung von Nachhaltigkeit in der Gesellschaft hat. Dabei wird die Branche vor allem mit einem „Naturprodukt, das die Menschen glücklich macht“ in Verbindung gebracht. Für die Befragten sind Blumen und Pflanzen besonders gut für den Planeten (24 %) und die eigene Gesundheit (20 %).

Diese positiven Assoziationen täuschen nicht darüber hinweg, dass 47 Prozent der Verbraucher die Branche auch als rückständig ansehen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Fünf Prozent der Befragten haben eine ausgesprochen negative Meinung von der Branche. Wenn Verbraucher sich für nachhaltige Produkte entscheiden wollen, mangelt es heute oft an Bekanntheit und richtigen Informationen.

Gewünschte Maßnahmen
Zu den dringlichsten Themen, bei denen die Verbraucher Maßnahmen von der Branche erwarten, gehören die Verringerung des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln, (nicht wiederverwertbare) Verpackungen und Abfall. Die Verbraucher in den untersuchten Ländern setzen unterschiedliche Schwerpunkte. In den Niederlanden wird vor allem die Reduzierung von Treibhausgasemissionen genannt. Sowohl in den Niederlanden als auch in Großbritannien wird besonders auf unnötige (nicht wiederverwertbare) Verpackungen geachtet. Die französischen Verbraucher wünschen sich eine Reduzierung von übermäßigem Wasserverbrauch. In Deutschland wird erwartet, dass den Gesundheitsrisiken durch den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Gute Absichten
Die Studie zeigt, dass nachhaltige Absichten und das Verbraucherverhalten oft noch weit auseinander liegen. So sagen z. B. fast 90 Prozent der Befragten, dass sie gerne vermehrt lokal produzierte Blumen und Pflanzen kaufen würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, verglichen mit 36 Prozent, die dies tatsächlich tun.

Für ein nachhaltigeres Produkt mehr zu bezahlen, ist für 67 Prozent in Ordnung. Aber wenn sie tatsächlich im Laden sind, sagen 60 Prozent, dass sie sich trotz guter Absichten für das billigere und weniger nachhaltige Produkt entscheiden. Auch bei nachhaltigen Verpackungen stimmen Absichten und Verhalten nicht überein. 86 Prozent würden gerne öfter Blumen und Pflanzen mit weniger Dekorations- und/oder Verpackungsmaterial aus Plastik kaufen. Im Gegensatz dazu kaufen 63 Prozent Blumen und Pflanzen mit schönem Verpackungsmaterial, das aber aus Kunststoff besteht.

Die ganze Kette muss handeln
Auf die Frage, wer die Verantwortung übernehmen sollte, waren die Antworten klar und differenziert. Dabei steht die gesamte Kette im Blickfeld und auch die eigene Rolle wird berücksichtigt. Hersteller, Einzelhändler und staatliche Stellen werden von fast drei Vierteln der Befragten genannt. 70 Prozent nennen ausdrücklich die eigene Verantwortung.

Die Umfrage zeigt, dass die Verbraucher offen für Veränderungen sind und sich für nachhaltige Zierpflanzenprodukte entscheiden wollen. Allerdings sollte der Kauf von Blumen und Pflanzen auch für sie einfach und angenehm bleiben. In der Zierpflanzenbranche gibt es viel mehr Maßnahmen und Entwicklungen zur Nachhaltigkeit, als für die Verbraucher sichtbar sind. Wenn diese Verbraucher Nachhaltigkeit tatsächlich als Kaufkriterium heranziehen wollen, muss die Branche darauf vorbereitet sein. Und das erfordert das Engagement aller Kettenpartner.

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October 2022